Freitag, 31. Oktober 2014

Field Trip nach Kyotanba - Teil 1

Vor einem Monat bewarb ich mich für ein Wochenendaufenthalt in Kyotanba. Insgesammt 40 Austauschstudenten konnten mit und ich gehörte zu den Glücklichen. Letzten Samstag war es endlich soweit. Den Rucksack randvoll gepackt und das Omiyage (Mitbringsel für die Hostfamilie) in der Hand, machte ich mich auf dem Weg zum Kyoto Hauptbahnhof. Begleitet wurde ich von Leene, die sich ebenfalls einen Platz ergattern konnte. Nachdem wir uns alle (29 Asiaten, 11 Nicht-Asiaten, 4 Organisatoren) eingefunden hatten, ging es weiter mit dem Bus nach Kyotanba, wo uns ältere Japaner freudig begrüssten. Zeit zum Reden hatten wir nicht. Sobald das Gepäck in der Gemeindehalle verstaut war, wurden wir auf kleine Lieferwagen verfrachtet und zur Arbeit geschickt.

Links: Quentin und Kate
Rechts: Tamara, Julie, Carlos und Sara
Die Organisation hatte für den Aufenthalt 3 Aktivitäten geplant. Die erste war das Ernten von Edamame, eine japanische Bohne. Als wir auf dem Feld ankamen und die uns zu Verfügung gestellten Handschuhe anzogen, bekamen wir den Ablauf der Ernte erklärt. Zuerst mussten wir uns zwei Sträucher aussuchen, welche wir abschnitten und zum Wagen brachten. Danach wurden wir zu der Fabrik transportiert. Leider sassen wir während der Fahrt nicht gerade bequem und konnten deswegen bei der Ankunft nur mit Hilfe wieder aufstehen. Man hatte bereits Stühle, Scheren und Plastikbeutel für uns bereitgestellt, mit denen wir die Sträuche auseinander nahmen. Die geernteten Edamame durften wir dann behalten. Es waren so viele, dass ich sie zu Hause an Mitbewohner verschenkte.

Zuerst die Sträucher aussuchen, dann die Männer zum Schneiden rufen...

...und alles wieder auf den Wagen. Wir waren ein bisschen in Platznot

Meine persönliche Ernte. Sieht jetzt nach wenig aus, war aber sehr viel.

Mit der Schere in der Hand lauscht man den Anweisungen der Arbeiter.

Nach einer kleinen Fotosession ging es zurück zur Gemeindehalle, wo uns bereits japanische Damen mit Hammer und "Amboss" erwarteten. Nun ging es darum Mochi zu machen (siehe Bilder). Mochi ist eine japanische Süssigkeit. Ich persönlich mag es nicht so, weil es ziemlich klebrig und süss ist. Aber zum Herrstellen war es lustig. Hier hatte ich zum ersten Mal auch die Gelegenheit, mich mit den anderen Studenten zu unterhalten. Dabei lernte ich viele interessante Leute kennen, am besten verstand ich mich mit Julie (aus Genf), Kate (aus Russland), Marlene (aus Österreich) und meinem Mitschüler Quentin (aus Frankreich).

Mit dem Hammer wird die Masse im "Amboss" bearbeitet.
Die Frau in blau musste nach jedem Hammerschlag,
Wasser hinzukneten.

Sobald die Masse die gewünschte Konsistenz erreicht hat,
wird sie in kleine Happen aufgeteilt.

Ich am Mochi formen. Ziemlich klebrige Angelegenheit.

Links Julie; Rechts Marlene
Anstatt mitzumachen, blieben sie im Hintergrund und schossen Fotos :-)

Als die Mochi fertig waren, verzogen wir uns ins Innere der Gemeindehalle. Dort wurde bereits das Essen aufgetischt. Wir Vegetarier bekamen einen Extratisch. Leckeres Essen ganz ohne Fleisch also. Als Unterhaltung während dem Essen spielte eine japanische Band (über die ihr im zweiten Teil mehr erfahren werdet). Nach dem Essen gab es eine Aufführung der lokalen Taikokindergruppe (Taiko, wird die traditionelle japanische Trommel genannt). Ausser einem kleinem Fehler war die Aufführung perfekt. Später durften wir die Taikos selber ausprobieren, was Spass machte, Wäre für mich eine super Wuttherapie. Und der Klang war toll. Auch wenn ich jetzt in Gefahr laufe, wie ein Kleinkind zu tönen: Ich will auch...

Schuhe müssen in japanischen Häusern draussen Bleiben.
Dank den vielen Schuhen konnte man dein Eingang nicht mehr nutzen.
Vegetarier müssen zusammenhalten :-)
Unser Vegi-Tisch!

Der Sound war toll.
Von rechts nach links: Yasu, Takao und Mister T.

Unsere Organisatorin Alice gerade in perfektem Japanisch mit den Einheimischen am Sprechen.

Kleine Kinder an grossen Trommeln. Einfach bezaubernd!

Kate bekommt ihre erste Taiko-Stunde von der Leiterin der Gruppe.
Sie hat Talent :-)
Im "Field Trip nach Kyotanba - Teil 2" lernen wir unsere Gastfamilien kennen. Wenn ihr wissen wollt, wie mein Abend im Haus der Familie Taniyama verlief, bleibt dran und lest den zweiten Teil. (Sobald er kommt, natürlich :-)

Liebe Grüsse von TameliTam

Danke für die Kommentare

1 Kommentar:

  1. "Omoshiroi" (I versuechs jetzt eifach mal^^)
    Tuend ehr euch eig. uf Japanisch oder english verständige? (Julie, Kate, Marlene und meinem Quentin)
    Liebi Grüessli

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