Montag, 13. Oktober 2014

Taifun

Nach der ersten Lektion wurde uns mitgeteilt, dass alle Studenten die Universität sofort verlassen und sich nach Hause begeben müssen. Öffentliche Verkehrsmittel sowie Geschäfte würden spätestens um 16.00 schliessen und zu unserer eigenen Sicherheit sollten wir das Haus an diesem Tag nicht mehr verlassen.

Die ersten Vorwehen des Taifuns trafen um 13.15 Uhr in Kyoto ein. Es regnete hart und der Wind stiess manchmal so stark gegen die Fenster, dass ich Angst hatte, sie würden aus dem Rahmen springen. Um 16 Uhr hatten wir die erste Regenpause und ich ergriff die Gelegenheit um mir die Beine zu vertreten. Mit der Kamera in der Hand und dem Wind im Haar spazierte ich Richtung (Fluss) Kamogawa, in der Hoffnung auf ein paar gute Fotos. Gleich vorweg... ich konnte keine machen.

Während ich durch die menschenleeren Strassen streifte und mich bei jedem Grollen des Windes (ich wusste nicht, dass Luft so laut sein kann) an eine Hauswand presste, konnte ich mir das Lachen nicht verkneifen. Dieses Wetter war beängstigend, aufregend, wunderschön zugleich. Ich meine, wie oft sieht man bunte Blätter in der Luft herumtanzen, ohne dass sie jemals den Boden berühren oder hat das Gefühl, als würde der Wind mit einem sprechen. Und wer kann von sich schon behaupten, gesehen zu haben, wie ein Fluss aufwärts fliesst? Es war einfach überwältigend! Meine erste richtige Naturkatastrophe (ohne Schäden) habe ich nun also hinter mich gebracht.

Insgesamt war ich nur eine halbe Stunde draussen und ich hatte Glück, denn kurz nachdem ich nach Hause kam, verschlechterte sich das Wetter drastisch. Für den Rest des Tages befolgte ich brav den Rat meiner Schule und blieb wie die anderen in Sicherheit.

Liebe Grüsse aus dem verstürmten Kyoto!

Danke für die Kommentare

Tamara voll verweht :-P

Wenn ich schon keine Bilder von unten liefern kann:
Hier mein Taifun von oben


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