Vom 26.-28. November herrschte an der Universität das Doshisha Festivel. Zusammen mit dem Wochenende bedeutete das 5 freie Tage, die ich in Hiroshima verbrachte. Geplant habe ich die Reise zu Anfangs ganz alleine, bis sich mir Selina und Mia angeschlossen haben. Untergekommen sind wir im Backpackers Miyajima, das sich etwas ausserhalb der Stadt befindet und zu den saubersten Hostel gehört, die ich je gesehen habe. Aber dazu später etwas mehr. Beginnen wir doch einfach mal am Anfang unserer Reise.
Nach 5 langweiligen Stunden Busfahrt, die wir uns mit Lesen, Essen und Schlafen vertrieben haben, erreichten wir endlich das verregnete Hiroshima. Da wir ins Hostel erst um 16.00 einchecken konnten, hinterlegten wir das Gepäck in den Schliessfächern des Bahnhofs und begannen unsere Besichtigungstour. Wegen des Regens entschlossen wir uns zum Atombombenmuseum zu gehen. Raus aus der Kälte, rein in die Wärme. Hier lohnt es sich mal wieder mit der Schweiz zu vergleichen, Wenn man in unserem "schönen" Land mal ins Museum will, blättert man (wenn man Glück hat) gute 15-20 Franken hin. Tja, für das Atombombenmuseum... bitte festhalten,,, zahlten wir Sage und Schreibe ganze 50 Rappen umgerechnet.
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Die rote Kugel symbolisiert die Atombombe. Auf dieser Nachbildung sieht man die Zerstörung, die durch den Abwurf angerichtet wurde. Nur Gebäude aus Beton standen noch, alles andere wurde entweder durch die Schockwelle der Bombe oder die darauffolgenen Brände zerstört. |
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Figuren von Opfern.
Man sieht wie sich die Haut an Armen und Beinen geschmolzen war und sich löste. |
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Fotos von Opfern.
Wegen der Hitzewelle der Bombe und den danach herrschenden Feuern, gab es enorm viele Brandopfer. Diesem Schulmädchen wurde das Gesicht und ein Grossteil ihres Körpers weggebrannt. |
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Dieses Bild wurde im Umkreis von 200 Meter vom Hypozentrum aufgenommen. Hier sass zum Zeitpunkt der Explosion ein Mensch, der aufgrund der Hitzewelle der Explosion komplett weggebrannt wurde. Einziger Hinweis auf seine Existenz, ist der Schatten, den er auf dem Boden hinterliess. Wegen diesem Foto realisierte ich, welche Ausmasse der Einschlag hatte. |
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Eine Tabelle mit den Opfern und deren Verbrennungsgrad, sowie der Entfernung zum Hypozentrum. |
Das Gelände, auf dem das Museum steht, nennt sich "Friedenspark". Neben dem Genbaku-Dom gibt es noch verschiedene Denkmäler, die den Toten Gedenken. Als wir in dem Park herumliefen, wurden wir von japanischen Schulkindern aus Kobe angesprochen. Sie nahmen an einem Schulprojekt teil und fragten alle Ausländer, die sie sichteten, über ihre Gefühle bezüglich des Parks, des Abwurfs und der Opfer aus. Die Fragen standen natürlich in englisch auf grossen Karten, aber "Hello", "Thank you" und "Good Bye" konnten die Kleinen schon sagen.
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Zenotaph.
Dahinter befindet sich die Friedensflamme. Durch die Aushöhlung kann man auf den Atombomben-Dom blicken. |
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Im Deutschen wird dieses Statue Kinder-Friedensdenkmal genannt, was nicht ganz richtig ist. Hier handelt es sich um die Geschichte eines japanischen Mädchens namens Sadako Sasaki, das Jahre nach dem Einschlag, die Nebenwirkungen der Atomstrahlung zu spüren bekam und an Leukämie erkrankte. Sie betete jeden Tag wieder gesund zu werden und faltete dafür 1000 Origami-Kraniche. Seither gibt es den Brauch in Japan für Gesundheit und Glück 1000 Kraniche zu basteln. |
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Um das Denkmal herum stehen Boxen gefüllt mit Origami-Kraniche. |
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Selina, der Inuit, vor den Kranichen |
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Im Park waren alle Bäume gelb oder rot. Auch der Boden war in diesen Farben gefärbt ;) |
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Der Genbaku-Dom oder Atombomben-Dom. Über ihm soll die Atombombe explodiert sein. |
Der Regen liess leider nicht nach, deswegen machten wir uns langsam Richtung Hostel auf. Nach einer halben Stunde Zugfahrt und 5 Minuten laufen, standen wir vor dem Backpackers Miyajima. Bevor wir auf unser Zimmer kamen, mussten wir verschiedene Dokumente ausfülle (also eigentlich nur ich) und bekamen die Regeln des Hostels erklärt (auf japanisch natürlich). Natürlich erkundigten wir uns gleich über nahe gelegene Restaurant, wir waren schliesslich hungrig. Wir landeten in einem 8 Frauenzimmer, ausser uns war bis dahin jedoch noch niemand da.
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Eingang und Theke des Hostels. Ausser frühmorgens traf man hier immer jemanden an |
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Auf der linken Seite befindet sich eine Tafel mit Länderflacken, jeder klebte einen Punkt zu seinem Herkunftsort. Auf der rechten Tafeln waren Reisetyps und Sehenswürdigkeiten angegeben, was sich sehr nützlich für uns erwies. |
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Eingang oder Genkan.
Auch in einem Hostel mussten die Schuhe beim Eingang ausgezogen werden. Schlappen hatte es ja genügend. |
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Unser Zimmer. Ja, man füllte sich gleich sexy, begehrenswert und erfolgreich :-) |
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Dieses Gemälde vom Genbaku-Dom befand sich auf der Toilette. PS: Nicht mal in einem Hotel findet man so saubere Toiletten... |
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Bilder im Treppenhaus. Dieses Hostel hat definitiv Stil!! |
Zum Essen gings in ein Udon/Soba-Restaurant mit leckerem Tempura. Für mich perfekt, da man alles ohne Fleisch und Fisch haben konnte.
Somit war der erste Tag der Reise um.
Danke für die Kommentare (ich versuche nicht zu lange für die Updates zu brauchen...)
Liebliche Grüsse von Tama-chan