Donnerstag, 30. April 2015

Gärten des Paradieses

Der Daitokji im Norden Kyotos war mein erstes Sightseeing-Ziel während der Golden Week. Erbaut im Jahre 1319 wuchs der Tempel, welcher der Rinzai Sekte des Zen Buddhismus als Zentrum dient, als eine Kulturmetropole der Teezeremonie und Gartenbaukunst heran. Heute enthält das Areal neben dem Hauptgebäude mehrere kleinere Subtempel. Aufgrund der vor Ort lebenden buddhistischen Mönche, welche die Räumlichkeiten für meditative Praktiken benötigen, sind von denen jedoch nur drei permanent für die Öffentlichkeit zugänglich.

Im März/April 2015 wurden die drei folgenden Subtempel temporär für Besucher freigegeben.

Oubai-in

Dieser Subtempel wurde 1562 unter dem Namen Oubai-an von Toyotomi Hideyoshi als Memorial für Lord Oda Nobunagas verstorbenen Vaters errichtet. Die Namensänderung fand 30 Jahre später statt, nachdem die Anlage renoviert und in einen Tempel umgewandelt wurde. Auf dem Areal befinden sich zwei Gärten. Während der Jikichu-Tei, ein "dry-landscape" Garten überzogen mit Moos, seit der Etablierung zur Anlage gehört, wurde der Hatou-Tei später aus meditativen Zwecken hinzugefügt. Er ist dem Bodhisattva der Weisheit gewidmet.

In diesem Tempel war fotograhieren verboten. Deswegen gibt es nur ein einzelnen Schnappschuss

Kourin-in

Der Kourin-in ist der Familientempel der Familie Hatekeyama, welche im 1600 die Noto-Präfektur beherrschte. Er wurde im typischen Stil der Muromachi-Periode erbaut und beherbergt neben einem Teezeremonie-Raum auch alte wichtige Dokumente bezüglich der chinesischen Künste. Der Garten wiederspiegelt das alte chinesische Paradies. Diesbezüglich enthält er einen Baidara Baum, auf dessen Blättern in der Vergangenheit die heilige Schriften niedergeschrieben wurden.

Steingarten, der das chinesische Paradies symbolisiert.

Die Gärten sind meist in Mitten des Hauses angelegt.

Dank dem schönen Wetter begann das Grün der Blätter wahrlich an zu leuchten

Souken-in

Dieser Tempel ist eine Gedenkstätte Oda Nobunagas und wurde ein Jahr nach seinem Tode fertiggestellt. Auf dem anliegenden Friedhof ist auch sein Grab zu finden.


Der grösste der drei Subtempel, die ich heute besucht habe.

Alle Gebäude waren durch solche Gänge miteinander verbunden

Oda Nobunaga war ein Liebhaber der Teezeremonie


Gärtliche Grüsse

Danke für die Kommentare


Samstag, 18. April 2015

Pascal zu Besuch: Zur Abwechslung Ritterlich!!

Die Burg Himeji ist ein Weiteres der zahlreichen Weltkultur-Erben Japans. Erbaut wurde sie Mitte 14. Jahrhundert von Norimura Akamutsu, der zu dieser Zeit die Region um Himeji beherrschte. Im 16. Jahrhundert wurde sie von Hideyoshi Toyotomi übernommen und weiter ausgebaut. Von diesem Moment an sah man sie als uneinnehmbare Festung an. Die Burg spielte nicht nur während der Sengoku Periode, sondern auch während der Zeit des Tokugawa-Shogunats eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des Kräftegleichgewichts.

Mit dem Maskotchen vor der Burg :-)

Da Himeji-jou weder den Inner-Japan Kriegen noch dem 2. Weltkrieg zum Opfer gefallen ist, kann man sie selbst heute noch in ihrem einwandfreiem Originalzustand bewundern. Zudem kehrte sie nach der fünfjährigen Restauration in den Jahren 2010-2015 zu ihrem alten Glanz zurück und kann ihren Spitznamen "Weisse Reiher Burg" wieder mit Würde tragen. Dieser wurde von den weissen Plasterwänden der Anlage abgeleitet, welche das hölzerne Innenkonstrukt der Festung vor Feuer bewahrten.

Während dem Schlange stehen, hatten wir genügend Zeit uns anderwertig zu beschäftigen-

Hier lief es noch, bald würden wir uns die Beine in den Boden stehen...

Ablenkung gefunden: Wunderschöne Blumen am Wegesrand

Hier verbrachte ich, in Begleitung von Selina, meinen letzten gemeinsamen Tag mit Pascal. Deswegen dachte ich mir: Zum Schluss nochmal eine Bombe :-) Diese ist leider etwas früh geplatzt. Denn trotz oder gerade wegen dem wunderschönen Wetter, war das Areal mit Touristen überschwemmt. Mit anderen Worten wir verbrachten den Tag hauptsächlich damit in der Schlange zu stehen. Natürlich sorgten wir für genug Eigenunterhaltung, dennoch hatte ich mir etwas anders vorgestellt. Trotzdem kann ich rückblickend sagen, dass wir viel Spass zusammen hatten.

Samurai-liche Grüsse

Bye Bye Pascal :-)

Da zeigt mir jemand die Zähne :-)

In den letzten 400 Jahren hat sich nichts an diesen Innenräumen geändert. Nicht einmal moderene Technik wurde hinzugefügt...

Stolz steht er vor der uneinnehmbaren Festung.



Sonntag, 12. April 2015

Pascal zu Besuch: Die Leiter in den Himmel

In ganz Japan gibt es nur drei Gebiete, die den Namen "die schönsten Landschaften" tragen dürfen. Nach Miyajima und Matsushima kam ich nun auch endlich in den Genuss der letzten der drei legänderen Aussichten: Amano Hashi Date.

Zusammen mit Selina und Mia besuchte ich im November letzten Jahres die Insel Miyajima

Auf meiner Reise mit Selina im Februar legten wir einen kleinen Stop bei Matsushima ein, um die inselreiche Landschaft zu geniessen.

Das besondere Merkmal von Amano Hashi Date ist die 3 km lange Sandbar, die das eine Ende der Miyazu Bucht mit dem anderen verbindet.Wenn man sie aus der Höhe betrachtet, soll sie wie eine Leiter in den Himmel wirken. Diese Ansicht kann man von zwei Plätzen aus bewundern.

Wir begannen unseren Tagesausflug in Amano Hashi Date in diesem kleinen Schrein, den wir durchqueren mussten um zur Sandbar zu gelangen.

Bild Pascal: Was ist hier ungewöhnlich? ... Ach richtig, sind japanische Brücken normalerweise nicht Rot?!

Unser Beach-Mädel strahlend an der Beach

Amano Hashi Date View Land liegt direkt über dem gleichnahmigen Ort und ist innerhalb von 10 Minuten vom Bahnhof aus zu erreichen. Keine Sorge, für alle, die sich nicht fit genug fühlen den Berg zu erklimmen, gibt es auch die Möglichkeit die Gondel zu nehmen.

Auf dem Weg über die Sandbar konnten wir es uns einfach nicht verkneifen Blödsinn zu machen. Hier Pascal, ganz schick in seiner Modelpose :-)

Hui, was haben wir denn hier gefunden? Ein hohler Baumstamm, da kommt man doch gleich auf ein paar Ideen

Bild Selina: Hilfe!! Die Holzwürmer kommen aus ihren Löchern :-)

Der zweiten Aussichtspunkt, der Kasamatsu Park, liegt in Fuchu, welches am anderen Ende der Bucht liegt. Man kann entweder mit der Fähre übersetzen oder die Sandbar überqueren. Auch hier findet sich eine Seilbahn und eine Gondel. Im Kasamatsu Park befindet sich ebenfalls der Nariaiji Tempel, den man gegen einen Aufpreis schnell und einfach mit dem Bus besuchen kann.

Landschaftliche Grüsse

Danke für die Kommentare

Und mit der Seilbahn gings bergauf.

Keine Gurte dafür aber ein hilfreiches Schild :-)

Die korrekte Weise die Sandbar zu betrachten, mit dem Kopf zwischen den Beinen. Und das ist kein Witz!!

Bild Pascal: Ich möchte auch eine Kamera mit Panorama-Funktion...

Zuletzt ein Gruppenfoto :-)



Samstag, 11. April 2015

Pascal zu Besuch: Witz und Wandern

Nachdem der Versuch Yoshino zu bewundern kläglich gescheitert war, wagte ich mich an diesem Wochenende an einen der anderen Tempelberge des UNESCO Welterbe. Kurama befindet sich ganz in der Nähe von Kyoto und ist von der Demachiyanagi Station in gut einer halben Stunde mit der Eizan Railway erreichbar. Bevor wir  jedoch in diesen Zug einstiegen, assen wir in meinem Lieblingsrestaurant zu Mittag, welches sich gleich neben dem Bahnhof befand. Zu viel gegessen und der Kommentar "Ich bin so rund, du kannst mich gleich rollen!", reichten Pascal um mich den ganzen Tag aufzuziehen. Keine Sorge, ich war so lieb und gab alles doppelt zurück :-)

Bild Pascal: Der geflügelte Tengu. Jemand sollte mal seine Nase putztem. Es haben zu viele Vögel darauf gesessen...

Vor dem Aufstieg noch ein Bild, damit wir wenigstens sagen können: Es gab ein gutes :-)

Schon klettern wir die ersten Treppen hoch... Hier waren sie noch aus Stein.

Der Legende nach beherbergt Kurama unzählige geflügelten Dämonen, welche im japanischen Sprachgebrauch als Tengu bezeichnet werden. Vom Ersten wird man gleich begrüsst, sobald man aus dem Zug steigt und in Richtung Pilgerpfade läuft. Ansonsten bekamen wir leider keinen mehr zu Gesicht. Dafür gab es aber Einhörnchen und rote Blumen.

Nach einerm kleinen Zwischenhalt beim Haupttempel, ging es weiter. Langsam aber sicher kamen wir in eine schlammige Gegend.

Was uns aber nicht davon abhielt Blödsin zu machen.

Diese Blumen begleiteten uns auf dem ganzen Weg. Wir waren Feuer und Flamme sie in jeglicher Form zu fotografieren.

Die Wanderung auf den Pilgerpfaden dauerte an die 3 Stunden. Da es in der letzten Woche viel geregnet hatte, waren die Wege mit Matsch überzogen. Für mich kein Problem. Es war allerdings sehr amüsant Pascal dabei zu beobachten wie er dem Match versuchte auszuweichen. In dieser Hinsicht ist er wohl sogar weiblicher als ich ;-) Neben Dreck, Wurzeln und Bäumen sahen wir auf unserer Reise durch die Wälder gelegentlich die verstreuten Gebäude des Kurama Tempels. Da die Wanderung insich nicht viel zu bieten hatte, sorgten wir für Eigenunterhaltung. Was bei mir zu vielen derben Sprüchen führte und bei Pascal zu versteckten Blitzattacken, die ziemlich gut sassen. Autsch T-T (Naja, ich habs verdient)

Pascal... Ich glaub, du hast da was falsch verstanden...?!

Noch ein paar Meter, dann haben wirs geschafft.

Auf der Bergspitze fand man diese Bäume. Die Wrzeln waren echt ein Highlight. Frage: Wer findet mich?

Nach einem kurzen Abstecher in den Kizune Schrein am Ende der Pilgerpfade, fuhren wir zurück nach Kyoto, wo wir uns ein abendliches Desser im Papa Joe's gönnten. Wie immer war die Athmosphäre toll und die Cheese Cakes noch besser. Und somit endete unser Tag.

Witzige Grüsse

Danke für die Kommentare

Alles wieder runter. Meine Lieblingsstrecke: Ich hörte Pascal jedes Mal quietschen, wenn er wieder einmal im Schlamm stand.

Abstecher zum Kifune-Schein

Ja, ich heute mit Piggy Tail. Dafür wirkte ich nicht so alt und durfte mich kindischer benehmen. Zu Pascals Leidwesen...

Zum Abschluss gab es nochmals ein Bild. Trotz 3 Stunden wandern, sahen wir noch fit und munter aus :) Äusserlich...


Montag, 6. April 2015

Pascal zu Besuch: Der Tag fällt ins Wasser

An meinem letzten Ferientag plante ich zusammen mit Leene und Pascal nach Yoshino zu gehen. Yoshino liegt in der Nara-Präfektur und gehört neben Kurama und Koyasan zu den "Sacred Sites and Pilgrimage Routes in the Kii Mountain Range" des UNESCO Welterbe. Seine Beliebtheit rührt aber nicht nur an seinem Status als Tempelberg. Auf Yoshino befinden sich an die 30'000 Sakura, die den Berg jeden Frühling in ein rosarotes Blütenmeer verwandeln. Für Japaner, die es lieben unter diesen Bäumen zu Picnic'en und zu Trinken, ein wahres Paradies.

Diesen Anblick geniessen zu können war seit Langem einer meiner Wünsche. Doch dieser ist bis jetzt nicht in Erfüllung gegangen, da ich während der Zugfahrt von einer Migräne überrollt wurde. So entschieden Leene und ich wieder zurück nach Hause zu gehen. Und Pascal, der bereits am Yoshino Bahnhof auf uns wartete, erkundete alleine die Pilgerwege zu den Tempeln hinauf.

Kränkliche Grüsse

Danke für die Kommentare



Samstag, 4. April 2015

Pascal zu Besuch: Vom Pech verfolgt

Bereits vor der Ankunft von Pascal am Kansai International Airoport wusste ich, dass er in der ersten Woche vom Pech verfolgt werden würde. Schliesslich waren die Wetterprognosen wirklich schrecklich. Dass sich dieses Unglück in einer anderer Form auf mich übertragen würde, erfuhr ich allerdings erst, als ich ihn vom Flughafen abholte.

Fotograf Pascal: Währenddem wir in der Schlange vor dem Kyomizutera warteten, wurden ein paar Fotos gemacht :-)

Mein Tag begann früh. Um 6.30 ging es mit dem Subway zum Kyoto HB. Nach 20 Minuten anstehen für das Ticket, begab ich mich zum Gleis, wo ich vergeblich auf einen Expresszug wartete. Ein bisschen genervt stieg ich in den nächsten ein. Hoffentlich würde Pascal nicht warten müssen. Und ich hatte Glück, denn nur wenige Minuten bevor sein Kopf aus den Türen der International Arrivals guckte, stand ich schnaufend davor. Natürlich liess ich es mir nichts anmerken...

Fotograf Pascal: Es ist am Eindunkeln, langsam aber sicher wurden die Lichter angestellt.

Es ging weiter zur Yaenosato Station in Osaka. Hier in der Nähe befand sich das Dolphin Hostel, in welchem Pascal für die nächsten zwei Wochen unterkam. Ich war zwar nur einmal dort, aber es machte einen sehr entspannten Eindruck. Pascals Zimmer war für vier Personen ausgerichtet und hatte ein eigenes Badzimmer sowie eine winzige Küche. Der einzige Nachteil: Rs gab nur wenige Möglichkeiten das Gepäck unterzubringen. Wir hatten allerdings ein paar Probleme die Unterkunft zu finden. Erstens befand sie sich nicht an der auf der Karte eingezeichneten Stelle. Zweitens mussten wir bei der Zugfahrt improvisieren, da ich mein Handy und somit den abfotografierten Reiseweg am Flughafen vergessen hatte.

Fotograf Pascal: Die Blüten waren wie immer ein Hingucker...

Fotograf Pascal: Normalerweise sind Kirschblüten Rosa, oder? Was ist hier nur passiert :-)

Ich bemerkte mein fehlendes Handy in Namba und verfiel zuerst einmal in Panik. Schliesslich hatte ich meine Hauptverbindung zur Schweiz gerade verloren. Mit Pascals Hilfe verfolgte ich in Gedanken den Weg zurück und setzte mich auf zwei mögliche Orte fest, wo ich es liegen lassen haben könnte. Dank dem gut vernetzten Bahnhofpersonal wurde mir einer dieser Orte auch sofort bestätigt. Nachdem wir Pascals Gepäck beim Hostel abgeladen haben, ging wir wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück. Obwohl Pascal mir vergewisserte, dass alles ok wäre, hatte ich ein schlechtes Gewissen. Wir würden nicht nur einen grossen Umweg machen, sondern auch einiges mehr für die Fahrt bezahlen.

Wie ein Spiegel.

Den Rest des Tages verbrachten wir im Kyomizutera (Kyoto), wo wir die erhellten Kirschblüten bei Nacht beobachteten. Von dort auch die Bilder.

Das Fazit des Tages: Eigentlich hätte sich Pascal nur wegen dem Wetter Sorgen müssen. Wegen mir wurde er nun auch noch in ein Schlamassel hineingezogen... Ich hoffe, er hatte trotzdem seinen Spass.

Grüsse vom Unglücksbringer :-)

Danke für die Kommentare