Samstag, 3. Januar 2015

正月 - Zum Neujahr in Kyotanba

In Japan ist das Neujahr so etwas wie für uns Weihnachten. Die ganze Familie kommt zusammen, geht zum Tempel um für das neue Jahr zu beten und macht den Winterputz im Haus. Die Festtage gehen offiziell bis zum 3. Januar (vor 50 Jahren sogar bis zum 7. Januar), genügend Zeit hat man also.

Meine Freundinnen und ich waren zum Neujahr bei meiner Hostfamilie Taniyama in Kyotanba eingeladen, Von meiner Japanischlehrerin erfuhr ich, dass dies sehr unüblich sei. Normalerweise wird diese Zeit wirklich nur mit der Familie verbracht. Leider wurden zwei meiner Freundinnen krank und konnten uns nicht begleiten. Leene war aber begeistert von meiner Hostfamilie und den Musikern, die wie immer auch dabei waren :-)

Als wir am morgen nach Kyotamba aufbrachen wollten, wurden wir überrascht. Scheinbar hatte es die ganze Nacht über geschneit und wir standen knöcheltief im Schnee :-)

Dick eingepackt. unter der Jacke befanden sich drei weitere Lagen.
Hier bereits in Kyotamba. Nach der langen Fahrt wollten wir uns ein bisschen die Beine vertreten und gingen spazieren.

Leider hinterliessen wir nur Fussspuren und keine Schneeengel :-)
Vor dem Essen gab es wieder Mochi, diesmal durften wir übrigens beim Kochen helfen. Sonst wurden wir ja immer aus der Küche gescheucht. Ich wurde sogar gefragt, ob ich ein Schweizergericht beisteuern konnte. Es gab Rösti!


Dieses Mal war es meine Aufgabe, die Mochimasse zu drehen und zu wenden. Die Masse war richtig heiss und klebrig. Zur Abhilfe stand deswegen ein blauer Kessel mit eiskaltem Wasser bereit, Nach jedem Wenden, wurden meine Hände dort hinein getunkt :-)

Als Leene dann den Hammer in die Hand genommen hat, wurde mir ein bisschen mulmig in der Magengegend.
Nur nicht meine Finger treffen... Bitte, bitte, bitte...

In der Wärme wurde die Masse, dann wieder zu Kugeln geformt und mit süsser Bohnenmousse serviert.

Weil wir diesmal mit den Frauen in der Küche kochten, kamen die Männer (Musiker) immer wieder mal vorbei um nachzusehen, wie es lief. Sobald wir aber fertig waren, wurden wir von Takao-san gekidnappt. Er und meine Hostmutter baten uns, dann ein englisches Gedicht für ihn zu schreiben. Natürlich suchten wir eins aus dem Internet. Das tolle am Ganzen war, dass Takao-san gleich damit begann, dass Gedicht in ein Song zu verwandeln. Wir durften ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Hier ein kleines Video dazu :-)

Links nach rechts:
Yachiyo, Takao, ich, Yasu, Leene
Nachdem Yasu unser Lied gehört hat, mussten wir für ihn ebenfalls ein Gedicht herausschreiben. Auf ihrer neuen CD finden diese Lieder auch ihren Platz. 

Nach dem Songwriting ging es über zum Essen. Hier sieht man uns beim japanischen Prost.
KANPAI!!

Ohne Musik geht nichts.
Hier beim Karaoke. Ich sang ein Lied von "Foster the people" und musste danach allen den Gruppennamen und Songtitel verraten.

Am nächsten Tag spielte ich mit den Grosskindern der Taniyamas und deren Mutter Keiko draussen im Schnee. Wir bauten Schneemänner und ein Iglu. Dank dem klebrigen Schnee wurden wir ziemlich Schnell fertig (1 1/2 Stunden), Netter Nebeneffet, die Einfahrt war freigeschaufelt. Leene und die anderen kamen später hinzu um unsere Kunstwerke zu bewundern :-)

Die kleinen nannten ihn Olaf.

Fast fertig mit dem Iglu :-)

Kaho im Iglu und ich davor. Sie wollte zuerst nicht rein und dann nicht wieder raus...

Gruppenbild beim alten Tempel hinter dem Haus.
Leene, Kaho und ich, Ume-chan, Mamo-chan und Yachiyo

Und eins noch zusammen mit Keiko

Eine tolle Schneelandschaft

Schneeige Grüsse aus Kyotanba

Danke für die Kommentare

1 Kommentar:

  1. AAwwwww, wie süess d'chinder sind.
    Und schöni Landschaftsbilder sind au wieder debi :D
    Ha, Japaner und Karaoke :)
    Isch wieder mal superschön zum lese gsi =)

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